Nach ein paar intensiven Wochen können wir jetzt mit der Bewässerung der Pflanzen im Waldgarten anfangen. 😉 Das Ganze begann mit einer Planungsphase gemeinsam mit Cristoff, dem Permakultudesigner, der den Workshop durchgeführt hat, und seinem Gärtnerei-Assistenten Dominik, beide aus Österreich. Zuerst wurden Bodenuntersuchungen vorgenommen und der pH-Wert ermittelt. Dann besuchten wir drei Pflanzschulen, und zwar Wallströms, Bergs und Rosenhagen, und folgten dabei den sorgfältigen Erhebungen von Christoff und Dominik hinsichtlich der hier im Norden vertretenen Arten sowie essbarer Nüsse, Kräuter, Blumen, Beeren und Früchte. Wir mieteten einen Bagger und einen Kultivator und gingen zum Recyclingcenter in St. Olof, um die Komposterde aus organischem Abfall zu testen, von der wir später eine Ladung kauften. Den Kalkdünger ebenso wie die Leichterde vom Vulkan Hekla  (Baramineral) kauften wir sackweise. Damit sollte der recht saure pH-Wert von 5 des Bodens erhöht (also basischer) werden.

Mitte letzter Woche begann der Workshop mit zehn TeilnehmerInnen aus dem ganzen Land; er dauerte fünf Tage. Der erste Tag war der Theorie vorbehalten. Der Praxisteil begann damit, dass die Teilnehmerinnen das Gelände von 900 qm rodeten und Dominik es tiefgründig aushob. Eine dünne Erddecke und viele Steine. 😉 Jetzt war der Moment gekommen, Steine einzusammeln – genau wie es die Bauern in der regionalen Gesellschaft immer und immer gemacht haben. Knochenarbeit. Wenn Hühner oder Schweine dafür eingesetzt worden wären – an dieser Stelle hätten sie den Dienst quittiert!

Danach fuhr Christoff mit dem Kultivator, und die TeilnehmerInnen gingen und gruben junge Bäume und Sträucher auf dem Hofgelände aus. Außerdem sammelten sie Kompost, Äste und Laub. Die Komposterde kam an, und mit dem Greifer des Lastwagens wurde die Erde grob zerteilt und später dann feiner. Sie wurde mit Befestigungsflächen, Komposthügeln und einem großen stabilen Platz für die kleinen Kiwis angelegt. Am vorletzten Tag war es schließlich Zeit, die ganzen Bäume, Sträucher und Pflanzen einzusetzen und zu markieren sowie Pappe gegen das Unkraut auszulegen. Die stickstoffbindende Gründüngung wurde ganz zuletzt ausgesät. Am letzten Tag machten wir eine Studienreise nach Holms in der schonischen Gemeinde Höör, wo es einen bereits gut etablierten Waldgarten zu besichtigen gab.

Derzeit errichten wir den Zaun, um den Waldgarten zu schützen. Es gibt hier Hasen, Rehe und Hirsche, die gerne den Hof besuchen. Ich werde auch noch Namensschilder anbringen, die gerade aus Deutschland angekommen sind, und Roland wird mit der Bewässerung anfangen. Hier sind die Fotos von einem sehr erfolgreichen Permakultur-Workshop:

Vielleicht findest du jetzt, es wäre auch für dich Zeit, eine ”essbare Landschaft” auf deinem Grundstück zu schaffen? Stell dir vor, du gehst an einem schönen Sommertag dort herum und isst eine gesunde Frucht nach der anderen – oder warum nicht wundervoll würzige Kräuter essen? 😉 Der Waldgarten ist Selbstversorgung im Kleinformat – ich hoffe, mit Gemüse und Tieren irgendwann einmal… 😉 Ein Dankeschön an jener die dieses Paradies geschaffen haben!