Nach einer interessanten Studienreise nach Litauen reflektiere ich nun die ganzen wertvollen Impulse, die wir bekommen haben. Wir haben viele Bauten gesehen, die alle aus Lehm, Torf, Stroh, Schilf, Stein und Holz gebaut sind. Außerdem werden da handgeschmiedete Eisennägel und Scharniere verwendet. Wir haben Lehmböden begangen, unterschiedliche Techniken für Schilf- und Schindeldächer studiert, haben einen Schmied besucht und Holzkonstruktionen angesehen. Die Bauarbeiter, überhaupt die Menschen, denen wir begegnet sind, waren sehr erpicht darauf, regionale Ressourcen zu verwenden, etwa Espe für das Schindeldach und Lehm für Wände, Boden und Ziegel. Schilf ist Dämmstoff und Dachdeckung, Steine dienen für Fundamentbau, Wände und Treppen. Wir trafen auch einen Lehmbauer, der viele Häuser aus Strohballen mit Lehmputz gebaut hat. Sie verwenden Weide, um Beete einzuzäunen, Erbsen klettern zu lassen und Zäune zu errichten. Auch bei den modernen und sehr einfachen Häusern in Stadtnähe gibt es Gemüseanbau. Die Menschen in Litauen sind Sammler. Sie pflücken Pilze und Beeren im Wald, trocknen Lindenblüten und Kamille für den Tee und betrachten die Bäume als heilig, da sie zum Beispiel die Luft reinigen. Wir haben sehr viel Mischpilze, rote Rüben, Buchweizen und Walderdbeeren unterschiedlichst zubereitet gegessen. Sie können wirklich herrlich ihr selbst Geerntetes zubereiten. Ich fühlte mich wie zu Hause – wie der Fisch im Wasser. Ich habe um Baugenehmigung für die Photovoltaikanlage angesucht – dies wegen des Flächenwidmungsplans. Aber die Gemeinde hat ihre Einstellung anscheinend geändert und das Ansuchen kam einfach retour. Somit gibt es nun grünes Licht für drei dem Sonnenstand nachgeführte Solarmodule – und freie Hand, um eine gute Lösung für eigene Stromerzeugung bis November zu suchen. Morgen werde ich einen Blumenkranz binden, weil wir dann Richtfest haben. Der spannende Dachstuhl von der Zukunftswerkstätte wird errichtet. Wir haben Gira – das ist ein alkoholfreies Getränk – und Bier aus Litauen für das Fest mitgebracht. Roland wollte eine Dachkonstruktion wie bei einer Scheune und ich ein Dach wie bei einem Zelt mit viel Lichteinlass… Es wird wirklich spannend, diese Kombination fertig errichtet zu sehen; und Feste sind zum Feiern da!